Umgangssprachlich ist die Ovarialzyste meist unter Eierstockzyste bekannt. Dies ist eine sackartige Geschwulst am Eierstock, welche von einer Kapsel umgeben wird. Meist befindet sich in dieser Kapsel ein dünn- oder dickflüssiger Inhalt. In den meisten Fällen sind die Eierstockzysten gutartig.
Ob Zysten gutartig oder bösartig sind kann man nur mit einer Gewebeprobe feststellen.
Welche Ursachen haben Ovarialzysten?
In der Medizin werden Eierstockzysten in funktionelle Zysten und Retentionzysten unterschieden
Was ist eine Retitionszyste?
Diese entsteht in der Regel, sobald sich Drüsenflüssigkeit ansammelt und nicht mehr abfließen kann. Unsere Drüsen werden auch exkretorische Organe genannt und haben die Aufgabe Flüssigkeit, also Sekret, abzuführen. Sobald dieser Abfluss gestört ist, kommt es zu einer Stauung. Die Drüse schwillt an und man spricht durch den Rückstau, auch Retention genannt, von einer Zyste.
Was sind funktionelle Zysten?
Diese Zysten haben ihre Ursache meist in den Hormonen. Während des monatlichen Zyklus entsteht eine funktionelle Eierstockzyste. Diese können aber auch eine Begleiterscheinung von Hormontherapien sein.
Betroffen sind meist Frauen, die geschlechtsreif sind, sprich in der Pubertät, aber auch in den Wechseljahren.
Die wohl bekanntesten funktionellen Zysten sind:
Follikelzyste
Diese Bläschenzysten können zwischen einigen Millimetern bis zu etwa acht Zentimeter groß werden. Vor allem junge und menstruierende Frauen zeigen häufig diese Zystenform. Entstehen kann diese Zyste aus einem nicht gesprungenen Graaf-Follikel. Dieser reift in der ersten Hälfte der Periode heran.
Sobald der Eisprung einsetzt, platzt dieser Graaf- Follikel und es kann zu einer Befruchtung kommen. Sollte aber kein Eisprung stattfinden, so kann sich der Graaf- Follikel weiter mit Flüssigkeit füllen und wächst weiter heran.
In der Regel bilden diese Zysten sich nach etwa vier bis acht Wochen zurück oder platzen.
Corpus- Iuteum- Zyste
Man spricht bei dieser Zystenart von einem sogenannten Gelbkörper, welcher nach dem Eisprung aus den Resten des Graaf-Follikels entstehen können. Dieser Gelbkörper ist in der Lage Hormone, wie Östrogen und Progesteron zu entwickeln. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, bildet sich dieser Gelbkörper zurück.
Der Hormonspiegel der Frau sinkt und es kommt zur Regelblutung. Während einer Schwangerschaft kann dieser Gelbkörper bis zu drei Monaten erhalten bleiben. Die Aufgabe ist dann Hormone zu produzieren, welche eine Schwangerschaft erhalten und unterstützen.
Diese Zysten können bis zu acht Zentimeter groß werden.
Lutein- Zyste
Diese Art von Zyste findet man meist bei einer Mehrlingsschwangerschaft. An beiden Eierstöcken können sich die Zysten bilden und produzieren humanes Choriongonadotropin (HCG). Dieses Hormon ist für die Bildung der Plazenta sehr wichtig. Diese Zysten können bis zu 30 Zentimeter groß werden.
Woran erkennt man eine Ovarialzyste?
Normalerweise verursachen die Zysten keinerlei Symptome und werden oft nur durch eine gründliche Ultraschalluntersuchung entdeckt.
Sollte eine Ovarialyste jedoch eine gewisse Größe erreichen kann es zu folgendenen Symptomen kommen:
- Unterleibsschmerzen: Frauen bemerken oftmals einen stechenden und dumpfen Schmerz im Unterbauch.
- häufiges Wasserlassen: Der Gang zur Toilette vermehrt sich und kann auch Schmerzen mit sich bringen.
- Störungen des Darms: Es kann zu Entleerungsstörungen, sprich Verstopfungen oder auch Durchfall kommen.
- Schmerzen: Zum einen kann es zu starken Rückenschmerzen im unteren Bereich des Rückens kommen. Aber auch beim Geschlechtsverkehr kann es zu starken Schmerzen kommen.
- Sobald kolikartige und sehr starke Schmerzen auftreten, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Die Zysten können mit zunehmender Größe auf die Nachbarorgane drücken und somit Beschwerden verursachen.
In einigen Fällen reicht eine Ultraschallunterschung nicht aus. Es kann zu einer Darmspiegelung oder gegebenenfalls zu einer Operation kommen.
Was der Arzt tun wird
Sollten die oben genannten Symptome auftreten empfiehlt sich ein Besuch beim Frauenarzt. Dieser wird eine vaginale Tastuntersuchung durchführen. Sehr kleine Zysten werden aber meist nur durch eine Ultraschalluntersuchung gefunden. Die Ultraschalluntersuchung kann über die Bauchdecke oder die Vagina durchgeführt werden.
Wichtig ist natürlich auch die gesundheitliche Vorgeschichte jeder einzelnen Frau. Weitere Ergebnisse kann auch eine Blutuntersuchung bringen. Wichtig für alle Frauen ist die Kontrolle des Tumormarkers CA 125, denn dieser kann auch Eierstockkrebs hinweisen.
Wichtig für jede Frau!
Bei Schmerzen oder unregelmäßiger Periode sollte man schnellst möglich einen Arzt aufsuchen, damit man frühzeitig eventuelle Erkrankungen feststellen und auch richtig behandeln kann.